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Was macht Norwegen eigentlich anders?

Im März waren 86,1 % aller PKW-Neuzulassungen in Norwegen 100% elektrisch.

View from Mount Fløyen, Bergen, Norway


Klar ist, dass Norwegen aufgrund der langen, kalten Winter sowie der langen Wege und teilweise steilen Gebirgspässe nicht die idealen Bedingungen für Elektromobilität vorweist. Dennoch hat sich das E-Auto dort stärker durchgesetzt als irgendwo anders auf der Welt.
Schon seit den 1990er Jahren wird die Antriebswende hin zum E-Auto mit finanziellen Anreizen staatlich gefördert. Mit den Jahren kamen immer mehr Anreize und Privilegien hinzu wie:

  • Steuerliche Erleichterungen
  • Keine Registrierungsgebühr
  • Keine Mautgebühren
  • Entfall der 25%-Mehrwertsteuer

Aber auch im Alltag genießen E-Fahrerinnen und -Fahrer diverse Privilegien:

  • Gratis Parken und Parkplätze ausschließlich für E-PKW
  • E-PKW dürfen die Busspuren nutzen
  • Kostenlose Nutzung der Autofähren

Dennoch dauerte es einige Zeit, bis sich das E-Auto durchsetzte. Im Jahr 2020 waren bereits 54 % aller neu zugelassenen Pkw reine E-Autos. Und längst hat das E-Auto auch die ländlichen Regionen in Norwegen erobert.


Ladeinfrastruktur:
In Norwegen ist der Anteil von Einfamilienhäusern relativ hoch und damit die private Ladeinfrastruktur gut ausgebaut. Letztendlich braucht es in dem dünn besiedelten Land aber auch eine gut ausgebaute öffentliche Ladeinfrastruktur, sodass es möglich ist, auch die zwangsläufig längeren Strecken ohne Reichweitenangst mit dem E-Auto zurückzulegen.

Übersicht von goingelectric.de


Aktuell führt goingelectric.de in Norwegen 12.488 Ladepunkte an 1.485 Standorten auf.


Zusammenfassung

Norwegen ist mit seiner Strategie der massiven Förderung sehr erfolgreich und zeigt damit anderen Ländern auf, an welche Stellen Förderung möglich und nötig ist.
Heute allerdings stehen die Förderungen an einigen Stellen unter Kritik und erste entsprechende Maßnahmen wurden beschlossen. So wird es ab Januar 2023 eine neue Steuer-Regelung geben, welche die aktuelle Mehrwertsteuerbefreiung ablösen soll. Die Steuererleichterung soll dabei gestaffelt in Abhängigkeit vom Kaufpreis stattfinden. Je teurer das Auto, desto mehr Mehrwertsteuer muss zukünftig gezahlt werden. Damit soll der Kauf eines „normalen“ E-Autos für die Allgemeinheit weiterhin gefördert werden. Die Gemeinschaft soll aber nicht länger den Kauf von teuren Luxusautos mitfinanzieren bzw. auf die Steuereinnahmen verzichten, so erklärte es der norwegische Finanzminister Trygve Slagsvold Vedum. Ein anderer Kritikpunkt in den Großstädten ist das Privileg von E-Autos, die Busspuren zu benutzen, sofern mehrere Personen im Auto befördert werden. Durch die steigende Anzahl an E-Autos in den Städten kommt es dadurch nämlich immer wieder zu Stau auf diesen Fahrspuren. Aber auch andere Privilegien sollen überarbeitet oder auch abgeschafft werden.

Kann man die Strategie der Norweger eins zu eins auf andere Länder übertragen?

Sicherlich nicht, denn Land und Leute sind überall auf der Welt individuell. Aber lernen kann man von Norwegen sehr viel:

  • Elektromobilität funktioniert, in den Städten, auf langen Fahrten und im Winter.
  • Es braucht öffentliche Ladeinfrastruktur an strategisch wichtigen Standorten.
  • Soll die Antriebswende vorangetrieben werden, braucht es Förderungen und vielleicht über einen gewissen Zeitraum auch Privilegien.

Es braucht seine Zeit und wird auch Geld kosten, doch ausschlaggebend ist es anzufangen!

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Ihr GreenCharge Team

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